Samen & Diversität
Wie funktioniert es?
Viele Pflanzen bringen Samen hervor, kleine Kernchen, aus denen neue Pflänzchen wachsen können, wenn es feucht, warm und hell genug ist. Das nennt man geschlechtlich Vermehrung und die Pflanzen lassen sich ganz schön viel einfallen dafür.
Schnellstes Lebewesen ist beispielsweise das Springkraut.
Es macht richtig Tempo beim Verteilen des Pollens. Seine Staubblätter sind wie die Katapulte von Kreuzrittern gebaut, die winzigen Pollen schießen über 10 Zentimeter weit und werden dann vom Wind getragen. Die Pollen beschleunigen gut 800mal stärker als Astronauten beim Flug ins All.
Pflanzen und ihre Tricks , um Samen zu verbreiten:
-Die Hüllen/Kapseln schleudern ihre Samen durch die Luft, manchmal wie kleine Katapulte. Dafür muss die Sonne meist nur die Samenkapseln so austrocknen, dass sie aufplatzen (Wicke, Winde, Malve...). Manche explodieren bei Berührung z.B. das Springkraut.
-Viele Samen sind schwimmfähig und nutzen das Wasser, deshalb gibt es auch auf Südseeinseln und Atollen Pflanzen.
-Viele Samen sind flugfähig – sie nutzen den Wind zur Verbreitung. Dafür müssen sie klein+ leicht sein (wie Akelei-, Mohnsamen). Manche haben sogar kleine Fallschirme oder Propeller (Ackerdistel, Löwenzahn, Ahorn, Linde....)
-Manche haben Haken, die im Fell von Tieren haften bleiben (Klette, Distel, Wilde Möhre). Samen, die lecker sind, können von Tieren gegessen werden und sogar deren Verdauung (Magensäfte) überleben. Sie werden dann mit dem Kot wieder ausgeschieden (Apfel, Birnen, Beeren, Steinobst wie z.B. Kirschen) und können sich so verbreiten. Manche Pflanzen nutzen Eichhörnchen oder andere Nager, um ihre Samen zu verbreiten – z.B. Wall,-und Haselnussbäume.
-Einige Pflanzen( vor allem des Waldes) hängen an die Samen noch ölige Leckereien für die Ameisen (Elaiosomen von "elaion" = Öl).
So trägt die Ameise den Samen samt „Leckerlie“ duch den Wald
und sorgt so für die Ausbreitung der Samen (Ackerveilchen, Schneeglöckchen, Schöllkraut…).Auch der Mensch trägt immer mehr dazu bei, dass sich Samen weltweit ausbreiten-nicht nur im positiven, sondern auch im invasiven Sinne…
… und so heißen die Fachbegriffe für die Verbreitung durch:
Wind (Anemocherie)- Wasser (Hydrochorie)-
Tiere ( Zoocherie)- Menschen (Anthropochorie)-
eigene Mechanismen, wie Schleudern/ Platzen (Autocherie)
Samen ernten
Samen von überwinterten Pflanzen kann man nach milden Wintern schon im Frühjahr ernten, z.B. bei Feldsalat, Rucola, Mangold, Lauch und Ringelblume. Und Samen von den Frühblühern (z.B. Radieschen, Dicke Bohnen, Erbsen, Kopfsalat) und Frühlingsblumen (z.B. Primeln, Vergissmeinnicht) lassen sich schon im Sommer ernten. Manche Samen lassen auf sich warten! Bei vielen Pflanzen wissen wir nicht mal, dass sie Samen produzieren, weil wir nicht lang genug warten. Wir essen Möhre und Salat und warten nicht, dass sich die Blüte mit Samen bildet. Bei manchen Pflanzen wie bei der Möhre dauert das zwei Jahre!




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P.s. natürlich gibt es auch noch eine 2. Art der Vermehrung:
die vegetative (ungeschlechtliche). Sie passiert, wenn wir Ableger von Pflanzen machen, so genannte „Stecklinge“ ziehen und Wurzeln /Knollen sich vermehren und ausbreiten (Kartoffeln, Tulpen...) Sie lassen wir hier außer Acht.